Mittwoch, 22. April 2009
hellblau, *gleicher abend, anderswo
dass kaum einer gekommen war, war eigentlich wenig verwunderlich. nicht dass er es vergessen hätte, er hatte einfach kaum leute eingeladen, wen denn auch. und dann noch an einem sonntag abend. schauen doch sowieso alle tatort und schlafen dann ein. er nahm sich vor, als die letzten wenigen gäste gegangen waren, morgen mal nachzudenken, was das so zu bedeuten hat, wenn es denn irgendwas bedeutet. dann setzte er sich mit dem rücken an die balkontüre und sah durch den raum auf den fernseher, der george best im loop zeigte. eine nette visuelle spielerei, hatte er gedacht. neunzig minuten lang, immer george best, dann neue neunzig minuten, die dieselben neunzig minuten waren. george best in seinem roten trikot über den grünen rasen sich bewegend. mit ball, ohne ball. manchmal ein anderer in rot, manchmal einer der gegenmannschaft, meistens derselbe, hellblaues trikot, nummer 18, wohl manndecker. george best zupfte sich die stutzen zurecht, totale und bevor er einschlief, fragte er sich, ob das grün des bildes, das den raum für ihn zu durchdringen schien, so auch von außen sichtbar war. oder ob der blick von der straße nach oben durch das glas der balkontüre auf eine bläuliche decke und blau flackernde wände traf, dieses unweigerliche blau fremder zimmer
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