Dienstag, 18. November 2008

gespenstergeste


sie hatte ihn gebeten reis mitzubringen, kochbeutelreis seltsamerweise. die beschreibung war noch genauer. er musste, da er sich unter allen umständen an den wunsch halten wollte, das packet mit der deutschlandfahne kaufen, speziell zum event. jedenfalls hasste sie deutschlandfahnen. sympathisch, fand er

als sie ihn aufnahm, ihm anbot für einige wochen bei ihr zu wohnen, war er zunächst skeptisch. sie lebte allein aus überzeugung, wollte sich ihre tage selbst gestalten, nicht zu viele soziale anforderungen erfüllen müssen. er könne gerne das wohnzimmer nutzen, meinte sie, gar kein thema. getan, schmeichelt einem ja auch, vertrauen.

die deutschlandfahne durch den laden tragen, möglichst versteckt, milch und nudeln oben drauf stellen. vor dem gewürzstand, kommt er zum stehen. ihr war gestern abend der pfeffer ausgegangen, also den auch noch mit. aber er zögert. ob das in ordnung wäre? es ist nicht sein verdammter haushalt, sondern ihrer. also auch ihr ding mit dem pfeffer, da hat er sich nicht einzumischen. er ist ja nicht ihre mutter, oder schlimmer noch, ihr vater.

einiges überlegen, schließlich überzeugt ihn dieser gedankengang und er geht zur kasse. als sie ihn einige tage später verabschiedete und meinte es sei angenehm gewesen mit ihm zusammen zu wohnen, erinnerte er sich an die zufriedenheit und freude, als er zur kasse ging und wusste, dass die leute ihn ohne den pfeffer sehen würden, und auch die deutschlandfahne blieb, so meinte er jedenfalls, bis zu ihrem zuhause unentdeckt

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