Montag, 9. Februar 2009

finden, von hier aus


er setzte sich. lange, lange zeit lang hatte er sich gewünscht in diesem raum zu sein. ein erstes unbehagen. ein großes streufahrzeug fuhr am fenster vorbei, ohne zu streuen, die straßen waren glatt gewesen.
jetzt da er hier saß, dachte er darüber nach. er zweifelte nicht, er hatte sich es gewünscht, stark, damals. aber es war etwas anderes, fiel ihm auf, nicht heute, schon damals. es war nicht so sehr der wunsch in diesem raum zu sein, es war der wunsch aus diesem raum abzuholen, mitzunehmen. diese geste war es, war es gewesen, war verboten gewesen, war verboten. sie war wohl das eigentliche seines wunsches. er sah sich um, sah seine hände an, die langsam warm wurden.
wann immer er einen neuen ort entdeckt hatte, wünschte er sich es wäre von diesem raum ausgegangen, das entdecken, das suchen, das zeigen. manchmal hatte er auch neue orte entdeckt, um dann eines tages von hier aus dorthin aufzubrechen, vielleicht hatte er sogar daran geglaubt. er stand auf, machte einige schritte, setzte sich wieder.
ja so war es wohl, sagte er zu sich selbst. das ist es gewesen, mein wunsch. die entdeckten orte waren ihm geblieben. von wo es losgeht, ist im rückblick bedeutungslos. warum es losgeht, auch. das war es, was er lange zeit nicht wahrhaben wollte. jetzt da er hier saß

er machte sich bereit zu gehen. die geste des mitnehmens, des abholens würde bleiben. das wußte er. bleiben in diesem raum, wie auch diese kleine holzfigur, die an ganz gewöhnlicher stelle stehend, nicht hervorstechend, nicht versteckt, hier in diesem raum bleiben würde

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